Die Wiener Seele in 100 Antworten
von Andrea Maria Dusl, Falter Verlag
Richtig Nachschauen ist eine Kunst, richtig erklären auch. Das Kredenz-Buch des Jahres.

Andrea Maria Dusl, Comandantina und Chef-Erklärbärin, ist wohl vielen keine Unbekannte. Was sie kann? Erzählen, Erklären und das fast Unmögliche: Licht in die dunklen Höhlen und Ecken der Wiener Seele hineinbringen. Denn wer ist ein Sandler und was sandelt er? Wem geht der Reis, wohin geht er und wieso? Wie urasst man richtig (gar nicht, sagt die Oma), wann ist man ein Gfrastsackl, warum und wann ein Freund und Zwetschgenröster?
Das ist den Kundigen natürlich ein Begriff, die Frau Andrea schreibt schließlich auch im Falter jede Woche eine Kolumne, und wir wissen: Die Autorin weiß, wie man etwas herausfindet. Was jedoch die Freude dieses Bändchens und des Wiederlesens ausmacht, ist nicht allein, dass man etwas erfahren kann, was man vorher nicht gegnissen oder gegneisst hat (Liebe Frau Andrea, wie heißt das eigentlich richtig, gegneisst oder gegnissen?), sondern auch, dass die Frau Dusl es versteht, ganz außerordentlich unterhaltsam, erfreulich und erhellend zu erzählen. Somit hat der Falter, für mich zumindest, das diesjährige Kredenz- oder Klo-Buch des Jahres herausgebracht. Damit will ich jene Bücher bezeichnen, die man am Klo oder auf der Kredenz herumliegen hat, wo Gäste oder man selbst immer wieder hineinblättert, ein Gsatzl liest und schmunzelt.
Ganz einfach, weil es eine Freud‘ ist und ein Vergnügen, auch und vor allem zum wiederholten Mal von den Gscherten und wo sie zu Hause sind zu lesen, über die gepflegte Konversation in einer Schlange sinnieren zu dürfen und zu erfahren, was am Schas von den werten Lercherln so besonders ist, dass wir ihn immer wieder in den Mund nehmen.
Danke, Frau Dusl, es war sehr schön und freut mich noch immer!
– Johannes

Die Wiener Seele in 100 Antworten
von Andrea Maria Dusl
Falter Verlag
