Valentinstag 2025

#61 All you need is Love: Unsere allerliebsten Lieblingsempfehlungen für den Valentinstag.

Von Adrienne Pötschner, Alexandra Sack, Evelyn Eggerstorfer und Johannes Kößler

Der Valentinstag naht und aus diesem Grund haben wir uns überlegt mit welchen Büchern ihr euren Lieblingsmenschen eine Freude machen könntet. Johannes, Evelyn, Alex und ich haben eine feine Auswahl an potentiellen Buchgeschenken für euch selbst, eure Liebsten, eure Partner*innen, eure Freund*innen und andere Lieblingsmenschen zusammengestellt. Selbstverständlich können unsere Empfehlungen auch an jedem anderen Tag des Jahres ein bisschen Liebe verbreiten.


Starting something new“: Eine gute Portion Romantik tut uns allen gut!

Daphne Valenti, eine junge Anwältin ohne große Karriereaussichten, soll im Auftrag einer Agentur die Babysitterin für den attraktiven Filmbösewicht Aspen Knox spielen. Er will einen Imagewechsel und in Zukunft keine Fieslinge, sondern mehr Helden spielen. Da kommt ihm die Rolle eines Anwalts, der der Held einer Serienproduktion sein soll, gerade recht. Daphne soll ihn beraten und dafür sorgen, dass er nicht mehr in den Klatschspalten landet, damit das Image auch in der Öffentlichkeit passt. Dass Daphne lieber in einer richtigen Anwaltskanzlei Karriere machen würde, interessiert niemanden, vor allem nicht erfolgreiche Anwaltskanzleien und so beschließt sie, Ihren Job so gut als möglich zu machen und dem überheblichen wirkenden Knox damit seine Spirenzchen auszutreiben. Was Daphne nicht weiß, oder nicht mehr weiß, ist, dass sich Aspen und sie vor Jahren schon mal begegnet sind und zwar in Las Vegas, während Daphnes feuchtfröhlicher Partytour zu ihrem 18. Geburtstag.

Was mich von Anfang an für „Starting something New“ eingenommen hat, ist, dass die Geschichte Humor hat und das auch erzählen kann. Die Rollen scheinen vorerst klassisch verteilt, zeigen aber, dass der Autorin, mehr als alles andere, ausgewogene, moderne Rollenbilder wichtig sind. Daphne pflegt Freundschaften, ihre Familie, wenn auch nicht problemlos, ist ihr ausnehmend wichtig, ihr Papagei unterhält sie mit durcheinandergebrachten Friends-Zitaten und sie würde sich niemals für etwas hergeben, dass sie nicht für richtig hält. Sie hat Selbstachtung und doch verzweifelt sie daran, ob ihr Leben richtig läuft.
Aspen hingegen ist nicht der typische zweidimensionale Macho, ganz im Gegenteil, auch ihm haftet eine Geschichte an, die ihn zu einem komplexen und faszinierenden Charakter macht. Ich bin kein Spezialist für romantische Literatur, aber soweit ich das beurteilen kann, ist „Starting something New“ ein herrlich romantischer, leichter aber nicht flacher Roman, der einlädt, sich in die wohlig, prickelnde Decke der Geschichte rund um Daphne und Aspen einzuwickeln und Buchstabe um Buchstabe zu genießen. Wunderbar! Bitte mehr davon! (JK)

Tragisch und doch so schön

Als Klara und Balázs einander kennenlernen, fügt sich zusammen, was zusammen gehört. Fast wie in einem Hollywood-Film läuft die erste Begegnung ab. Schnell sind die beiden ein Paar, nach einiger Zeit ziehen sie zusammen. Doch dann geschieht das Unaussprechliche. Balázs klagt über Schmerzen im Nacken. Am nächsten Morgen liegt er reglos im Bett.

Von Anfang an ist in Jaqueline Scheibers Debütroman „Dreimeterdreissig“ klar, dass es kein Happy End geben wird. Trotzdem lässt er einen nicht los, man will teilhaben an dieser wunderbar zarten Liebesgeschichte. Will die guten und die schlechten Seiten der Beziehungswerdung mitleben. Hofft bis zuletzt, dass es vielleicht doch noch eine Wendung zum Guten gibt. Hier haben wir eine Lovestory wie sie das Leben schreibt. Tragisch und wunderschön zugleich! (EE)


Von der Muse geküsst: Liebeslyrik und Liebesbekundungen in Briefen

Meine absoluten Favoriten liebevolle Worte betreffend, sind einerseits Liebesgedichte, andererseits Liebesbriefe. Am meisten aus dem Herzen sprechen mir die Liebesgedichte von Erich Fried. „Es ist was es ist“ ist definitiv einer meiner liebsten, deutschsprachigen Gedichtbände. Die Anthologie enthält unglaublich schöne und treffende Liebesgedichte, aber eben nicht nur, wie auch bereits der Untertitel verrät. Etwas spezieller, aber definitiv wunderschön, ist außerdem die Haiku-Anthologie „Haiku der Liebe“. Wer etwas übrig hat für japanische Kultur und japanische Ästhetik schätzt, ist hiermit richtig beraten. Haikus sind japanische Kurzgedichte, die trotz ihrer Knappheit in der Lage sind eine beeindruckende Atmosphäre zu erzeugen. In Kombination mit den als Illustrationen verwendeten japanischen Farbholzschnitten ist das Buch ein wunderschönes Geschenk und ein ästhetisches Meisterwerk.

Was sich ebenfalls perfekt für den Valentinstag eignet, sind Briefwechsel. Neben dem legendären Briefwechsel zwischen Paul Celan und Ingeborg Bachmann „Herzzeit“, kann ich den Austausch zwischen Vita Sackville-West und Virginia Woolf „Love Letters“ aus ganzem Herzen empfehlen. Die Briefe sind zum Teil richtiggehend zum Dahinschmelzen. Ich finde es immer wieder aufs neue faszinierend wie man ein so großes Gefühl in Worte packen kann ohne dabei dauerhaft in der Kitschfalle zu landen – das ist ein großes Kunststück und sehr berührend zu Lesen. Große Herzensempfehlung! (ALP)


Die Love-Story der Love-Stories – “Amor und Psyche” von Apuleius

Verfolgt vom Neid der Göttin Venus, soll die wunderschöne Königstochter Psyche einem Unhold zur Frau gegeben werden. Das Mädchen wird in ein Schloss entführt und fortan Nacht für Nacht bei völliger Finsternis von einem rätselhaften Wesen besucht. Das Zusammensein mit dem Ungetüm ist aber alles andere als schrecklich, so dass in Psyche der Wunsch aufkommt zu erfahren, wie ihr Gatte denn nun eigentlich aussieht. „Amor und Psyche“ ist DIE klassische Liebesgeschichte schlechthin und ein absolutes Must-Read! (AS)



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