Allerhand Lesenswertes von Hasen und Hennen
Von Adrienne Pötschner
Jedes Jahr kommt im Frühling verlässlich auch Ostern. In einem Monat ist das, im Vergleich zu Weihnachten, viel weniger beachtete Fest. Dabei ist Ostern meiner Wahrnehmung nach der viel entspanntere Anlass. Jetzt steht Ostern quasi schon vor der Tür und ich habe vier Buchtipps für euch, die zu Ostern, zum Frühlingsbeginn und darüber hinaus lesenswert sind und sich prächtig zum Selberlesen, zum Vorlesen oder zum Verschenken eignen 🐇🐇🐣🐣

Die Natur und ich: Chloe Daltons „Der Hase und ich“
Die Verbindung zwischen Mensch und Natur fand ich schon in Katherine Mays äußerst weisem Buch „Überwintern“ auf sehr kluge Art analysiert. Während Katherine May sich auf die Jahreszeiten, speziell auf den Winter, und seine Auswirkungen auf ihre Psyche fokussiert, erzählt Chloe Dalton in „Der Hase und ich“ wie sie ein winziges Hasenbaby findet und es großzieht. Dies ist der Ausgangspunkt für ihre Beziehung zu dem Hasenmädchen – sie zieht es zwar groß, respektiert aber die Wildheit des Tieres – und auch der Ausgangspunkt für Chloe Daltons Gedanken über den Menschen und seinen Umgang mit der Natur. Das Buch hat sehr informative Passagen – es ist reich an naturwissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen Infos zu Hasen – und glänzt auch mit wunderschönen, poetischen Textstellen. Chloe Dalton ist, wie ich finde, sehr verdient für den Women’s Prize for Non-Fiction 2025 nominiert. Ein Buch, das sich zwischen Memoir und Sachbuch bewegt und zweifelsohne sehr viele Leser*innen begeistern wird!
Immer wieder gut: Die Naturkunden von Matthes und Seitz
Wer noch keinen Band der von Judith Schalansky herausgegebenen großartigen Buchreihe Naturkunden gelesen hat, sollte dies dringend nachholen! Denn: die Tier- und Pflanzenportraits sind klein, aber fein, enthalten eine Fülle an Informationen und tolles Bildmaterial und nach der Lektüre ist man gleich ein bisschen schlauer. Begonnen hat meine Liebe und Faszination für die Reihe vor ca. 2 Jahren mit dem Band „Quallen“. An dieser Stelle möchte ich natürlich auf den Band „Hühner“ hinweisen. Wir alle kennen und lieben sie, ob gut zubereitet auf dem eigenen Teller, ihre Eier als Deko oder als Nahrungsmittel oder in all ihrer Drolligkeit, wenn sie in freier Wildbahn anzutreffen sind: Hühner! In Österreich sind Hühner gefühlt allgegenwärtig, trifft man sie doch oft an Bauernhöfen oder manchmal in Tierparks an. In den letzten Jahren schien Hendlhaltung in kleineren Haushalten zudem auch im Trend zu sein. Was hat es aber mit dem Haushuhn, wie wir es kennen und schätzen auf sich? Wie hat sich die Bedeutung des Huhns im Laufe der Geschichte gewandelt und welche Hühnerrassen gibt es eigentlich? Das und vieles andere mehr beschreibt Nicole Gronemeyer in ihrem Naturkunden-Portrait „Hühner“.


Teilen für Anfänger: Steve Smalls Bilderbuch „Meins! Der Hase der nicht teilen wollte“
Nach diesen zwei sehr erwachsenen Büchern mit indirektem Osterbezug darf natürlich auch das ein oder andere Kinderbuch nicht fehlen. Ganz vorne mit dabei ist das grandios illustrierte und sehr kluge Bilderbuch „Meins! Der Hase der nicht teilen wollte“.
Steve Smalls Bilderbücher sind eigentlich immer toll, sowohl von der Geschichte als auch von den Illustrationen her, und so ist es auch wieder mit seinem aktuellen Werk. Wie der Titel schon verrät, geht es darin um die Fähigkeit zu teilen und wie wichtig diese ist. Natürlich geht es in diesem Zusammenhang auch um den Wert von Freundschaften. Begleitet wird das ganze Buch von Steve Smalls wunderbar pointierten und witzigen Zeichnungen, die Groß und Klein nur begeistern können. Ein lehrreiches, aber nicht belehrendes Vorlesevergnügen für Kinder und Erwachsene von 4 bis 99 Jahre.
Und doch ein dezidiertes Osterbuch: „Die kleine Raupe Nimmersatt auf Ostereiersuche“
Ja, in diesem Pappbilderbuch begibt sich die kleine Raupe Nimmersatt auf Ostereiersuche. Aber: kleine Leser*innen begleiten die Raupe auf ihrer Suche und lernen einen Bauernhof und seine Tiere kennen. Viele Klappen begleiten die Geschichte und laden zum Entdecken und Kennenlernen dieser Umgebung ein. Netterweise ist wie bei anderen Büchern von Eric Carle die komplette Geschichte in Reimform. Ein Pappbilderbuchspaß für sehr junge Leser*innen ab 1 Jahr und erwachsene Leser*innen, die die Raupe kennen und lieben sowie alle Leser*innen, die sie unbedingt kennenlernen müssen.
Dieses und viele weitere Osterbücher findest du direkt in deiner Seeseiten Buchhandlung und hier.
