Der Gott des Waldes

Evelyn und Johannes empfehlen: Der Gott des Waldes

Von Liz Moore

Die Adirondacks sind groß, wunderschön und gefährlich. Zu schnell kann man sich verlaufen. Also wird den Kindern im Ferien Camp der Van Laars als oberste Regel eingebläut, sich nicht abseits der Pfade zu bewegen und wenn sie doch mal verloren gehen unbedingt laut rufend an der Stelle auszuharren und auf Hilfe zu warten. Demensprechend groß ist die Aufregung als Barbara, die Tochter der Van Laars über Nacht spurlos verschwindet. Eine große Suchaktion wird organisiert. Zu sehr ist noch in Erinnerung das bereits vor 14 Jahren der Sohn der Familie verschwand – und nie gefunden wurde. Schnell wird aber klar, dass andere, egoistischere Interessen sämtliche Ermittlungsschritte beeinflussen und behindern. Alle, sogar die Familie Barbaras, scheinen etwas zu verbergen zu haben. Und selbst Barbara ist nicht das unschuldige Kind und hatte Geheimnisse. Doch nichts bleibt für immer verborgen und nach und nach kommt die Wahrheit der vergangenen Jahre ans Licht und zeigen den Abgrund der wohlstandsverwahrlosten High-Society.

Ein sehr geheimnisvoller, tiefgründiger Thriller. Ein großartiger Gesellschaftsroman und die Geschichte eines jungen Mädchens, das selbst über ihr Leben bestimmen will. (EE)


Das ist ein Buch, auf das ich mich sehr, sehr lange gefreut habe. Liz Moore erzählt in „Der Gott des Waldes“ von Camp Emerson, das, am Rande eines Naturreservats gelegen, jedes Jahr im Sommer seine Tore für die Kinder wohlhabender Familien öffnet. Betrieben wird Camp Emerson von der Banker-Familie Van Laar, aus rein altruistischen Gründen, wird doch auch immer mindestens ein mittelloses Kind ins Sommercamp aufgenommen und außerdem ist das halbe Dorf im Camp beschäftigt. Aber seit vor über 14 Jahren der Thronfolger der Van Laars, Peter jr., genannt Bear im Naturreservat verschwunden ist kursieren Gerüchte über einen verwilderten Jungen, einen Geist, im Camp. Bears Mutter ist der Realität entschwunden, sein Vater, Peter Van Laar, hat sich verzweifelt in die Arbeit und seine gesellschaftlichen Verpflichtungen gestürzt und hat für nichts anderes mehr Augen. Auch dieses Jahr, als Barbara, die Tochter der Van Laars, die fast genau neun Monate nach Bears Verschwinden zur Welt gekommen ist, sich entschließt, am Sommercamp teilzunehmen und dort zu übernachten, interessiert das ihre Eltern herzlich wenig. Doch eines Morgens ist Barbara nicht in ihrem Bett und die Vergangenheit scheint Camp Emerson und die Familie Van Laar einzuholen. Ein perfekter literarischer Thriller, der 25 Jahre zwischen 1950 und 1975 umspannt und die Geschichte einer Familie erzählt, die von ihrer Vergangenheit gequält und gejagt nicht zur Ruhe kommt. Packend und hypnotisch!


„Der Gott des Waldes“ von Liz Moore

C.H.Beck, 2025

ISBN: 978-3-406-82977-2


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