Schnee

Schnee

von Yrsa Sigurdardóttir

Der Winter kommt schnell im Osten Islands und er ist gnadenlos. Das Licht bleibt aus, die Stürme werden wilder und unvorhersehbar und die Kälte kriecht in alle Ritzen. Am Fuße des Vatnajökull im Wandergebiet Lonsöraefi, das vor allem für seine Einsamkeit und Stille, für seine bunt schillernden Felshänge und seine einzigartige Landschaft berühmt ist, wird die Leiche einer Frau im Schnee gefunden, nackt bis auf die Unterwäsche und vergegraben bis über den Kopf.

Kolbeinn erfährt in der Zwischenzeit, dass er als Kind eine Schwester hatte, von der er nichts wusste. In der Radarstation in Stokksnes hört der Schichtdienst das Türtelefon läuten, doch es steht niemand vor der Tür und eigentlich ist es nicht verbunden, doch wenn man abhebt, hört man ein Murmeln, „Mach auf“ sagt jemand, ein Kind, eine Frau, es rauscht und ist schwer zu verstehen.

Bestsellerautorin Yrsa Sigurdardottir hat mit „Schnee“ einen Thriller geschaffen, der mir am Sonntagmorgen, zwsichen Blumen, Kaffee und Sonnenschein eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hat. Intelligent verzahnt sie das Unvorherseh- und das Unsichtbare, spielt auf der Klaviatur des Schauers und holt etwas zurück, gräbt etwas aus, vor dem ich mich gefeit wähnte, die Angst vor der Dunkelheit. Wer diese Sigurdardottir versäumt, wird nie erfahren, wie befriedigend es ist, ein Buch zumachen zu können. „Schnee“ ist ein unglaublicher Pageturner!


btb Verlag 2022
978-3-442-75952-1

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