Die Wirtinnen
von Silvia Pistotnig
Auf dem Buchumschlag steht „Ein Gasthaus auf dem Land, drei Frauen, drei Generationen, drei zerplatzte Lebensträume“. Genau das beinhaltet dieses Buch. Und dazu noch so viel mehr. Silvia Pistotnig gelingt es in „Die Wirtinnen“ den Zeitgeist der Generationen einzufangen.
Beim Lesen lag ich gleich einmal falsch in der Annahme, dass das Wirtshaus schon ewig in der Familie wäre und daher alle Frauen wieder Wirtinnen werden müssen. Johanna, aus einer bäuerlichen Familie stammend, heiratet in den späten Dreißigerjahren einen Wirten und steht bald alleine da mit dem Gasthaus.
Später führt sie das Wirtshaus gemeinsam mit ihrer Tochter Marianne und auch Enkelin Gertrud soll in ihre Fußstapfen treten. Dabei hat jede der drei Frauen ein jeweils anderes herausragendes Talent, das aber für eine Frau zu der jeweiligen Zeit nicht gewürdigt wird. So interessiert sich Gertrud, die Jüngste der drei, schon seit jungen Kindertagen nur für Fußball. Aber ein Mädchen in den Siebzigerjahren, das Kicken will, kann noch so gut sein, sie wird nicht für voll genommen.
Wie sehr das Politische das Private bestimmt und was „die Gesellschaft“ mit Frauen macht, wird in dem Roman sowohl im Hintergrund als auch vordergründig gut erzählt.
Elster & Salis 2023
978-3-03930-046-4
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