#35 Katzen, Katzen und noch mehr Katzen!
Evelyn
Eigentlich wusste ich immer schon, dass ich eine Katze als Haustier haben will. Leider durfte ich in meinem Elternhaus keine halten. Aber sobald ich meine eigenen vier Wände hatte, ist nicht nur eine sondern es sind gleich zwei Fellnasen eingezogen. Und da waren wir: Zwei Katzen, mein damaliger Freund und ich auf 26m² Gemeindewohnung. Es war gelinde gesagt kuschelig. Der Freund und die Wohnung wechselten – die beiden Katzen nicht. Jabby und Billy haben mich über viele Jahre begleitet und mein Leben bereichert.
Es gibt unglaublich viele schöne Erinnerungen an die beiden. Jabby die süchtig nach Lachssushi war und immer mitnaschen durfte. Billy mochte gerne Cremespinat und wenn sie bei meinem Strickzeug das Wollknäuel stahl, hat sie es nach dem Spielen fein säuberlich wieder zurück an den ursprünglichen Platz gelegt. Blöderweise hat sie die Spuren in Form der abgewickelten Wolle nicht bedacht…
Als sie uns krankheitsbedingt im stolzen Alter von 13 und 14 Jahren verlassen haben, waren wir untröstlich. Und eigentlich war eine Pause geplant. Ganze zwei Wochen habe ich die leere Wohnung ertragen müssen, dann hab ich es nicht mehr ausgehalten und mich auf die Suche nach neuen vierbeinigen Mitbewohnern gemacht.
Seitdem teilen wir unser Leben mit Mario und Luigi. Zwei Brüder, kinderlieb und geduldig, intelligent, verschmust und verspielt. Dunkelgrau getigerte Schönheiten. Wie oft hab ich mir gewünscht die beiden zeichnen zu können. Fotos werden der wunderschönen Färbung des Fells einfach nicht gerecht …. und glaubt mir wir haben es oft genug versucht!
Leider steh ich mit Stift und Pinsel auf Kriegsfuß. Ja ich würde mich als komplett talentfrei bezeichnen. Trotzdem probiere ich es immer wieder und darum ist mir auch gleich das neue Buch von PENG „Ich kann keine Katzen zeichnen“ ins Auge gestochen. Mitgenommen und zu kritzeln begonnen. Naja das Ergebnis seht ihr ja. Ich bleib wohl doch lieber bei den Fotos.
Den Zugang von PENG find ich trotzdem super. Einfache Übungen und Kritzeleien. Und man erkennt bei mir immerhin, dass es eine Katze sein soll. Das ist ja schon was!
Den beiden Katern ist es ohnehin schnurz. Von Abbildungen – egal ob lebensecht oder abstrakt – halten sie nicht viel. Das Personal soll sich bitte wichtigeren Aufgaben widmen – streicheln, füttern, spielen. Das hat oberste Priorität!
Nun bin ich ja bei den Seeseiten nicht die Einzige die Katzen hat und ein oder zwei Geschichten erzählen kann …
Anna
Oh ja … Ich hab auch zwei ganz besondere Katzen. Ganz besonders eigenartige Katzen. Ich bin eigentlich zufällig zu ihnen gekommen. Eine Freundin meiner Mama hat im alten Haus ihrer verstorbenen Mutter, also im ehemaligen Hühnerstall im Innenhof genauer gesagt, eine Katzenmama mit fünf Katzenbabys gefunden. Nach Herumfragerei hat sich herausgestellt, wem die Katzen gehören. Der Herr hatte allerdings kein Interesse an der Katzenfamilie und hat die Freundin meiner Mutter beauftragt, sich um alles zu kümmern. So bin dann auch ich zu meinen zwei felligen Gefährten gekommen. Seit mittlerweile etwas über zehn Jahren begleiten mich Marie und Günther auf all meinen Wegen. Einige Umzüge, eine WG mit noch zwei Katzen und jetzt in der gemeinsamen Wohnung mit meiner Freundin – Marie und Günther sind überall dabei.
Wie es sich für Katzen gehört, haben auch sie jeweils einen ganz eigenen Charakter. Marie ist ein neugieriges Katzenmädchen, die gerne Verstecken und Fangen spielt und sehr menschenfreundlich ist. Sie liebt Gesellschaft und hasst es alleine zu sein. Mit Günther. Der anders ist. Günther ist schon auch ein Menschenfreund, aber er mag nur mich, meine Freundin und vielleicht zwei oder drei ausgewählte Personen, die er jedoch eher nur toleriert. Er ist ein kräftiger Kater und spielt gerne Kämpfen. Am liebsten mit Marie, die das gar nicht mag und so laut schreit, dass man es im ganzen Haus hören kann. Wie eine Cartoon-Katze, hört sich das an. Günther weiß ganz genau, was er will und was er nicht will. Das kann sich innerhalb von Sekunden ändern. Wenn er sich ärgert, schlägt er gerne zu. Sonst schläft er auch gern.
Marie ist außerdem sehr geschickt. Günther sehr ungeschickt. Regelmäßig schafft er es nicht, auf einen Sessel zu springen, oder auf die Couch, auf die Küchenzeile, wo er sowieso nicht hinauf darf usw. Vermutlich sieht er nicht so gut. Ein Sehtest für Katzen ist nicht so einfach, aber blind ist er nicht. Und während Marie sehr kreativ und trotzdem genügsam ist, was ihre Schlafplätze angeht – Hauptsache Günther-sicher! – tut Günther alles, um auch an genau diesen Stellen zu schlafen. Sobald er es geschafft hat, sucht sich Marie einen neuen Platz und so geht es weiter. Geschwister sind wohl auch in der Katzenwelt etwas Feines.
So sehr sie mich manchmal ärgern und so anstrengend es ist, immer jemanden finden zu müssen, der auf die Katzen schaut, wenn wir nicht da sind, würde ich sie niemals hergeben. Sie sind die besten Katzen überhaupt! Oder …? Naja, eine, oder sogar zwei Katzen sind vielleicht eine Spur cooler, als Marie und Günther. Sie heißen Miez Marple und Watson und sind leider nur Krimi-Katzen, also ich glaube, es gibt sie nicht wirklich.
Aber hier jetzt noch schnell mein Buchtipp: „Miez Marple und die Kralle des Bösen“ (Teil 1) und „Miez Marple und die Pfote des Todes“ (Teil 2) von Fabian Navarro. Wer sich jetzt denkt: „Hm, nicht so meins, ganz bestimmt nicht.“, liegt nicht unbedingt richtig. Mich hat an den Krimis nicht beeindruckt, dass die Ermittler*innen Katzen sind, sondern die Sprache von Fabian Navarro. Als geübter Poetry-Slammer hat ers sprachlich nämlich ganz schön drauf! Die Bücher sind definitiv für Erwachsene, das werde ich oft gefragt, natürlich können aber auch Jugendliche sie lesen. Mir haben sie sehr gut gefallen, nicht nur, weil ich Katzen liebe! Herrlicher Cozy-Crime, typisch Katze eben.
Ich kann (keine) Katzen zeichnen
von PENG
Dumont 2023
978-3-8321-6933-6
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Miez Marple und die Kralle des Bösen
von Fabian Navarro
Goldmann 2022
978-3-442-20630-8
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Miez Marple und die Pfote des Todes
von Fabian Navarro
Goldmann 2023
978-3-442-20660-5
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