#32 Und weiter geht’s im Lesekreis …

#32 Und weiter geht’s im Lesekreis …

Wir haben es wieder getan und uns diesmal einen Roman vorgenommen, der in der Nähe von Hamburg und in zwei Zeitebenen spielt: „Marschlande“ von Jarka Kubsova. Der Lesekreis war sehr angetan und einige haben das Buch auch als Buch des Jahres 2023 erkoren. Aber lesen Sie selbst nach:

Für mich definitiv das beste Buch, das ich dieses Jahr (bisher) gelesen habe. Zwei Frauengeschichten, am selben Ort, mit beinahe 500 Jahren Abstand, abwechselnd erzählt. Die Autorin schafft es dabei einen perfekten Bogen zu spannen und trotz unterschiedlichster Rahmenbedingungen beider Leben, die Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Es war ein Genuss, dieses Buch zu lesen, weil es die Leser:innen mitnimmt und trotz wechselnder Erzählungen fließende Übergänge hat. Nebenbei habe ich viel Neues über die Geschichte des Mittelalters und die Hexenverfolgungen erfahren. Ein Buch, das mich über das Lesen hinaus noch weiter beschäftigt und zur weiteren Recherche angeregt hat.

Manuela Amadi

Selbst – oder gerade als – Thriller-Liebhaberin konnte ich „Marschlande“ nicht weglegen. Das Buch liest sich spannend und ist fesselnd wie ein Krimi – und die zugrunde liegende Thematik gleicht dem Plot eines Horrorfilms. Der reale Horror liegt allerdings in der Tatsache, dass es sich dabei leider nicht (nur) um eine Erzählung aus vergangenen Zeiten handelt. Das stetige Bewerten und Degradieren von Frauen hin zu einer bestimmten Rolle bleibt erschreckend aktuell. Die Gesellschaft hat aus der tragischen Geschichte rund um die Verfolgung von starken, mutigen, unbequem gewordenen und als Hexen verunglimpften Frauen offensichtlich kaum gelernt.

Birgit Samer

Die Geschichte basiert auf der wahren Hexenverfolgung der Bäuerin Abelke Bleken im Marschlande, im Großraum Hamburg. Ein Kapitel behandelt das 16. Jahrhundert und Abelkes Schwierigkeiten, als Frau allein einen Hof zu führen. Beim nächsten Kapitel geht es um Britta, die in der Gegenwart lebt, unglücklich ist und bei Spaziergängen die Gegend und die Leute erkundet. Die beiden Erzählstränge werden ineinander verwoben und immer spannender! Der Wunsch nach Selbstbestimmung verbindet beide Frauen!

Ein Buch, das nachwirkt und eines meiner Lesehighlights 2023!

Samantha Metzke

Ein beunruhigendes Buch und eines, das einen zum Nachdenken anregt. „Marschlande“ hat mich sofort gepackt. Schon beim ersten Satz bin ich verfallen und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Es erzählt von zwei Frauen, Britta, die vor kurzem ins Hamburger Marschland gezogen ist, und Abelke Bleken, die um 1580 dort allein als Frau ohne Mann einen Bauernhof führt. Britta ist fremd in ihrer neuen Heimat, fühlt sich beobachtet und nicht wohl am Land. Bei einem Streifzug durch die Gegend stößt sie auf den Namen Abelke Bleken. Sie beginnt zu recherchieren und ist bald gefangen in der Geschichte von Abelke, die ausgegrenzt, ungerecht behandelt und nieder gemacht wurde, einfach nur weil sie eine Frau war,
selbständig, stark und autark.
Eines meiner Highlights in diesem Herbst, unbedingt lesen!

Bettina Wagner

Was wird wohl als nächstes im Lesekreis gelesen?


Marschlande
Jarka Kubsova
S. Fischer Verlag 2023
978-3-10-397496-6

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