#3 Die Spieletester:innen – Der 1. Versuch

#3 Die Spieletester:innen – Der 1. Versuch

Seitdem ich denken kann, hab ich immer schon gern Gesellschaftsspiele gespielt. Das hat zu Hause, ganz klassisch, mit Mühle, Mensch-ärgere-dich-nicht und Co begonnen, ging dann weiter mit Jolly und Uno – absolute Qualitätszeit mit meinem neun Jahre älteren Bruder – und schließlich bin ich bei der riesigen Auswahl der gängigen Spiele gelandet. Seit Jahren gehören regelmäßige Spieleabende mit Freunden zu meinem Sozialleben und meine Spielesammlung kann sich echt sehen lassen.

Mit der Geburt meiner Kinder wurden die Gelegenheiten sich die Abende und Nächte mit Würfel, Karten und dergleichen, um die Ohren zu schlagen leider immer seltener. Aber die Kinder werden schnell groß und haben sich ebenfalls zu begeisterten Zockerinnen entwickelt.
Kinderspiele sind toll und meine beiden Töchter voll motiviert – unsere Spielothek wächst mit jedem Anlass weiter an – aber hin und wieder darf’s schon bisserl komplizierter und Erwachsenen tauglicher sein! Drum hab ich mir ein paar Freundinnen und meinen Bruder geschnappt, Spiele ausgesucht und – VOILA – unser erster Spieleabend in den Seeseiten ist geboren!

Kooperative Spiele zählen grundsätzlich zu meinem Lieblingsgenre. Bei Escape-Spielen bin ich allerdings noch relativ unerfahren. Gleich zu Anfang haben wir uns einen harten Brocken ausgesucht, nämlich „Donaumelodien Escape. Der Schatz im Stephansdom“.

Tapfer zur Seite standen mir Ms. Green, Ms. Red und Mr. Blue. – Ms. Yellow war leider anderweitig verpflichtet.
Dieses Escape Spiel entführt uns in das historische Wien. Schauplatz ist, wie schon der Titel verrät, der Stephansdom. Ein dubioser Baron beauftragt uns einen Schatz im Dom zu finden – er selbst will sich die Hände nicht schmutzig machen.
Sieben verschiedene Orte können – mit Ausnahme der Katakomben – in beliebiger Reihenfolge abgearbeitet werden. Dadurch ergibt sich aber der Effekt, dass keine Steigerung des Schwierigkeitsgrades der Rätsel möglich ist.

Die optische Aufmachung war sehr schön und man erfährt einiges Wissenswertes über den Dom. Für uns Newbies waren die Rätsel aber teilweise etwas frustrierend, da wir die Denkweise dahinter nicht gleich erkannt haben und oft entweder zu kompliziert gedacht oder nicht draufgekommen sind, was jetzt zu tun ist. Aber wir konnten einen Großteil der Rätsel eigenständig lösen, haben wenige „Bummerl“ (Strafminuten) kassiert und haben den Schatz geborgen.

Nun war der Abend schon ziemlich weit fortgeschritten und wir waren müde. Trotzdem konnten wir das jetzt so nicht stehen lassen. Etwas Lockeres, Lustiges musste noch ausprobiert werden. Zur Auswahl standen noch „Noobs im Weltraum“ und „Abrakadabrien“. Nachdem ich ein Riesenfan von Marc-Uwe Kling bin, fiel die Entscheidung nicht schwer und es wurde…

Hierbei handelt es sich um ein Kartenspiel mit vier verschiedenen Geländeformen: Wald, Turm, Wächter und Flüsse.
Jeder Spieler legt sein Gelände im 3×3 Raster vor sich aus und versucht durch Tauschen mit Handkarten oder Verschieben die jeweiligen Zielformationen der verschiedenen Kartenarten zu legen, um diese dann werten zu können. Dabei kommen sich die Ziele mitunter in die Quere – man muss also taktieren.
Und jetzt die Besonderheit – neue Karten bekommt man immer vom Nachbarn auf die Hand. Wenn ich mit meiner Aktion fertig bin, lege ich die verbliebenen Handkarten nach links auf das Portal meiner Sitznachbarin. Dann darf ich mir die „neuen“ Karten von meinem Portal rechts nehmen – ja genau das, wo die Mitspielerin rechts, ihre überzähligen Karten abgelegt hat.

Alle Spielerinnen und Spieler spielen gleichzeitig, werden aber durch die Verfügbarkeit der Karten im Portal gesteuert. Wenn eine Gruppierung fertig ist, zählen die Karten als Pluspunkte, werden auf die Seite gelegt und mit Karten vom Nachziehstapel ersetzt. Das Spiel endet, sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Gewonnen hat die- oder derjenige mit den meisten Punkten.

Ich mochte das Spielprinzip total gern und auch die Aufmachung ist gut gelungen. Es gibt zur Steigerung sogar noch Varianten und Möglichkeiten zur Erweiterung, die direkt im Spiel enthalten sind. Leider kommt der grandiose Humor von Marc-Uwe Kling etwas zu kurz. Aber damit kann ich zur Not leben – les ich eben wieder ein Buch von ihm. Das Spiel wurde sofort in die Familiensammlung aufgenommen und wird sicher wieder gespielt werden.

Für „Noobs im Weltraum“ war dann leider keine Zeit mehr. Zu erschöpft von den Abenteuern des Abends war aber klar: Wir treffen uns wieder und spielen weiter!

Viel Spaß beim Selbstausprobieren,
Evelyn


Gmeiner 2023
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