#12 Seeseiten imteam: Johannes über Anna

#12 Seeseiten imteam: Johannes über Anna

Frisch zu Beginn der Lockdowns – ich weiß es noch ganz genau, weil ich alter Schisser mir Sorgen gemacht habe, dass ich da plötzlich jemanden treffen soll, der nicht aus meinem nächsten Bekanntenkreis ist – also frisch zu Beginn der Lockdowns hat sich Anna bei uns vorgestellt und ich geb zu, ich war mir erst nicht sicher, aber Bettina hat gesagt, sie ist in Ordnung, also hab ich mir gedacht, das wird schon passen.
Dann hat uns Anna zwei Packungen Kekse mitgebracht. Butterkekse mit Schokolade. Zwei Packungen. Zu Beginn der Pandemie. Dann war ich mir auch sicher. Jetzt nicht, weil sie mir Kekse mitgebracht hat oder genau die richtigen Kekse, sondern vor allem, weil sie dran gedacht hat, Kekse mitzubringen. Da hab ich mir gedacht: Oida. Ok, die passt.
Wenn mir klar gewesen wäre, wie sehr ich sie zu diesem Zeitpunkt unterschätzt habe – oh Mann – ich hätte mich in Grund und Boden geschämt.

In der Zwischenzeit hat Anna die Lehre abgeschlossen, leitet die Reise-, die Kochbuch-, die Natur- und die Gartenabteilung, remittiert und führt Vertretergespräche. Kaum etwas hat mich so stolz gemacht, wie der Moment, als ich ihr nach ihrem Lehrabschluss, im Rahmen unserer Geburtstagsfeier, die Packung Kekse zurückgeben konnte.

Vor ein paar Monaten hab ich Anna gefragt, ob sie sich vorstellen kann, einen Buchblog zu erarbeiten. In der Arbeitszeit, mit Hilfe unserer Grafikerin Veri, mit Hilfe von Daniel (IT-Genie und Mann von Evelyn) und unserer IT-Firma All Access und sie hat kurz überlegt und dann einfach „Ja“ gesagt. Das, was ihr jetzt lest, hat sie gemacht. Sie hat sich einfach beigebracht, wie man einen Buchblog auf WordPress gestaltet, ihn funktionsfähig ins Netz stellt, die Wünsche vom Chef so gut als möglich umsetzt und Zusätzliches programmiert. Jetzt, wo das Grobe geschafft ist, kümmert sie sich um die Inhalte, sammelt Rezensionen, schreibt selbst welche und organisiert die einzelnen Blogbeiträge.

Und obwohl sie Vollzeit bei uns beschäftigt ist, geht sie nebenbei klettern, laufen, schwimmen, fährt Fahrrad, liest und macht was weiß ich noch alles. Trotzdem legt sie eine Ruhe an den Tag, die mir mehr als einmal geholfen hat, nicht den Verstand zu verlieren. Sie übernimmt, delegiert, löst Probleme, hört zu und ist unglaublich, unfassbar stabil. Ich bin so was von glücklich, dass sie da ist. Kekse, echt. Was für ein Wahnsinn.
Wenn ihr das hier lest, liegt es zwar schon wieder in der Vergangenheit, aber heute laufen Anna, ihre Freundin Ricarda, Christian, Andreas, Werner, seine Tochter Juliana, Konstantin und ich beim X-Cross-Business Run mit und ich freu mich riesig drauf! (Wir waren übrigens gar nicht so übel und hatten vor allem jede Menge Spaß!)

Danke Anna!

Was sind deine aktuellen Lieblingsbücher?
David Sala: „Die Schachnovelle nach Stefan Zweig“
Stefan Zweig: „Die Welt von gestern“
Lonely Planet: „Legendäre Radtouren in Europa“ (und überhaupt alles aus dieser Lonely Planet Reihe)
Alina Lindermuth: „Fremde Federn“
Alexander Bartl: „Walzer in Zeiten der Cholera“

Was ist das erste Buch, an das du dich erinnerst?
Mira Lobe: „Valerie und die Gute-Nacht-Schaukel“

Wie würde deine Biografie heißen?
„Anna. Das Buch. Oder: Wie lange es dauern kann, einen Titel zu finden.“


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